Mittwoch, 20. April 2016

Kinder, Kinder....

Aus aktuellem Anlass habe ich das Gedicht nochmal rausgesucht.
 Es hat mir in den Jahren, wo unsere Kinder zuhause gewohnt haben, 
oft wieder die richtige Sicht der Dinge gezeigt. 

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie kommen durch euch, aber nicht von euch.
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken.
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen.
Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein, aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.
Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit Seiner Macht, damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie Er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

nach Khalil Gibran, arabischer Dichter, 1883-1931

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen